52 Kinder und 15 Erwachsene, die sich noch nicht kennen und an einem Wochenende miteinander spielen, basteln, essen, schlafen – aufeinander angewiesen sind und miteinander auskommen wollen.
Samstagmorgens wurden die letzten Handgriffe getätigt, um dann gegen 10 Uhr die ersten aufgeregten Kinder in Empfang zu nehmen. Da waren die Bastelstände für wichtige Utensilien wie Freundschaftsbücher und –ketten, für Pfeil und Bogen und ein Taschenmühlespiel schon aufgebaut, der Parcours im Königreich von Saul vorbereitet, weil die Insignien des Königs verschwunden waren und die Requisiten für kurze Theaterstücke bereitgestellt. Die kleine Küche war bis zum Rand gefüllt mit Leckereien für alle und mit literweisem Kaffee für die Mitarbeiter.
Die MitarbeiterInnen um Kathrin Heyn und Ricarda Riebl waren eingeschworen auf das Symbol des Kranichfluges – einem gemeinsamen Ziel zuzustreben und sich in Achtsamkeit für sich und die Nebenfrau zu üben und zu stützen.
So gut gerüstet ging es nach der Begrüßung in die erste Aktion – Camp - T -Shirts zu gestalten. Als sie auf der Leine zum Trocknen hingen, gaben sie eine bunte Gala von Lebensfreude und fröhlichem Gestaltungswillen.
Erste Essenspause mit Nudeln und Tomatensauce, dem Muss bei jedem Kindercamp. Hier ein herzliches Dankeschön an unsere nimmermüden Küchenfeen!
Der Nachmittag begann mit einem beeindruckenden Anspiel zur Situation in Sauls Königreich, mit der Anbahnung der Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Jungen Jonathan und David. Danach folgten in rasantem Tempo Workshops in allen Bereichen, dazwischen kleine Pausen bis zum Grillabendbrot.
Alle Mitarbeiter waren schon grocky, als zum abendlichen Geländespiel gerufen wurde und um rote und blaue Machtsteine von Saul und David bis zur Erschöpfung gekämpft wurde. Am Ende wurden zwar nicht alle gefunden (die müssen noch im Wald rund um die Kirche liegen), aber Sauls Machtverlust war bitter. Die Auflösung der Geschichte musste nun noch bis zum nächsten Tag im Gottesdienst warten.
Dorthin waren alle Eltern eingeladen, die auch zahlreich gekommen waren. Alle Kinder wirkten mit, ob beim Schmücken des Altars auf der Wiese, ob bei der Auswahl und Vortragen der Lieder, im Schreiben eines Gebetes, im Anspiel mit den 3 Hauptdarstellern oder im Begrüßungskomitee, alle hatten Anteil bei ihrem und unserem Gottesdienst. Eine wunderbare Erfahrung, ein Gefühl von fester, tragfähiger Gemeinschaft über Alters – oder Ortsgrenzen hinweg. Herr Pfarrer Scheufele drückte es so aus: Freundschaft zeigt über unser Leben hinaus – erst recht, wenn sie vor Gott geschlossen wird. Wir haben viel gegeben und wir wurden reich beschenkt!