Geschichte der Kirche Neuenhagen-Nord

1250 wurde eine frühgotische Kirche aus behauenen Feldsteinen erbaut. Vermutlich waren es Zisterzienser, die von Münchehofe (Mönchshof) ausgehend einen "Nyenhove" als Filiale und Kirchdorf anlegten. Die im Landbuch von Kaiser Karl IV. erstmals 1375 urkundlich belegte Dorfkirche ist eines der ältesten Gebäude Neuenhagens. Der 22,5 m hohe Turm mit einer Wandstärke von 1,62 m wurde um 1500 mit Kalksteinen an den Ecken erneuert, später kamen die Konsolen hinzu.

Das älteste, in Pergament gebundene Kirchenbuch stammt von 1689. Im Jahre 1723 erfolgte eine barocke Ausstattung mit einem Kanzelaltar. 1809 wurde der älteste erhaltene Grabstein auf dem Kirchhof für Pfarrer Tobias Weber und seine Frau gesetzt. Das Turmportal wurde 1863 zum Haupteingang, da die Nordtür zugemauert wurde. Die Kirche erhielt den abgebildeten Taufstein. Unter Pfarrer Siegel wurde die Kirche 1898 durch ein Seitenschiff mit 3 charakteristischen Giebeln erweitert. An der Ostseite öffnete man die ältesten Fenster aus der Entstehungszeit wieder. Die Dachkonstruktion wurde um 1,45 m erhöht. Innen entstand ein Holztonnengewölbe. Für die ständig wachsende Gemeinde erhöhte sich die Anzahl der Plätze von 172 auf 350. Für die Gesamtkosten von 32.000 Mark brachten das Gut 2.000 Mark und die Kommunalgemeinde 4.000 Mark auf. Zur Einweihung am 1. Advent 1898 schenkte die Kaiserin Auguste Victoria eine in Leder gebundene und signierte Bibel mit Silberbeschlägen.

Altarraum

Die heute noch genutzte Orgel der Gebrüder Dinse aus Berlin wurde 1904 vom Gutsherren und Patron George Leopold Dotti gestiftet. Das Kirchengebäude überstand 1945 den Krieg mit Schäden am Dach, den Fenstern und der Inneneinrichtung, die in den Folgejahren repariert wurden. Die Entwürfe zu den Bleiglasfenstern von 1949 stammen von dem Kirchenältesten Walter Liebe aus Neuenhagen. Die Firma K. Peschel aus Berlin-Mahlsdorf fertigte sie. Im Jahre 1978 wurde die Seitenempore zur Winterkirche umgebaut. Die Innenraumrenovierung einschließlich Heizungseinbau fand 1981 statt. An Kirche, Turm und Kirchhofsmauer wurden 1995 erneut Reparaturen durchgeführt. Das schmiedeeiserne Ökumene-Kreuz vor der Kirche wurde 1980 errichtet.

Im Jahre 2005 befand sich im Turm nur eine aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts erhaltene, in "gis" gestimmte und 750 kg  schwere Bronzeglocke. Auf ihr befindet sich in frühgotischer Spiegelschrift aus Lukas 1, Vers 28 : Ave Maria gratia plena dominus tecum (Sei gegrüßt Maria, du Begnadete. Der Herr ist mit dir!). Zwei weitere Bronzeglocken wurden 1917 für Kriegszwecke eingeschmolzen. Die 1927 ersetzten Glocken mußten 1942 wiederum als Metallreserve abgegeben werden. Dank einer Spendenaktion des "Musikpodium Neuenhagen-Hoppegarten e.V." (nach einem Aufruf von Herrn Ortwin Schubert ) konnten 2005 von der Firma Perner in Passau zwei neue Bronzeglocken gegossen werden. Die 460 kg schwere Agnus-Dei–Glocke ist auf "h" gestimmt, die 200 kg schwere Laudate-Dominum-Glocke auf "e". Von Bischof Wolfgang Huber geweiht, erklangen am 21. Mai 2005 alle 3 Glocken erstmals gemeinsam unter der Anteilnahme vieler Neuenhagener.

Im Jahre 2011 erfolgte eine Generalsanierung des Dachstuhles und der Dacheindeckung, die mit einer Neuausmalung abgeschlossen wurde. Die Wiedereinweihung fand am 18. September 2011 mit einem musikalischen Festgottesdienst statt. Zu diesem Termin wurden auch die Plakate mit Daten aus der Kirchengeschichte bearbeitet und im Vorraum der Seitenempore eine neu konzipierte Geschichtsausstellung eingerichtet. Seit Dezember 2011 hängt auch im Turmraum die Tafel mit einer Auflistung aller hier im Gemeindebereich seit der Reformation tätiger Pfarrer (teilweise mit Bildern).

Kreuze am Kreuz von Christian Roehl

Im Werklauf gibt es zahlreiche Arbeiten von Christian Roehl, die im Auftrag kirchlicher Einrichtungen, angelehnt an die christliche Ikonografie entstanden.
Die gestalterische Erwartungshaltung von kirchlichen Auftraggebern deckte sich mit der Ausführung durch Christian Roehl, der sich zeitlebens als Christ mit protestantischen Wurzeln verstand. Innerhalb seiner Glaubenspraxis öffnete er sich jedoch immer stärker urchristlichen Anschauungen sowie Lebensregeln (z. B. Desiderata, 1927) und reflektierte sie unter Freunden, wie Pfarrer Dietmar Linke: „1979 planten wir in Neuenhagen, dass wir als Kirchengemeinde im Rahmen der 750-Jahrfeier von Neuenhagen vom 7.- 15. Juni 1980 eine Ökumenische Festwoche durchführen werden. Wir luden Freunde ein, sich an der Vorbereitung mit zu beteiligen. Christian kam auf die Idee, in diesen Tagen während der Festwoche ein Ökumene-Kreuz zusammen mit interessierten Gästen zu gestalten, das vor der Kirche am Ende der Festwoche errichtet werden sollte. So geschah es. Christian fügte zwei Stahlträger zum Kreuz zusammen. Gäste der Festwoche entwarfen in diesen Tagen jeweils ihr Kreuz, das sie aus Eisenteilen schnitten und zusammenfügten. Diese einzelnen Kreuze wurden von Christian an das große Kreuz geschweißt. Gäste kamen aus Holland, England, West-Berlin und auch aus den Nachbargemeinden von Neuenhagen.“ (zit. aus einer Mail von Dietmar Linke v. 21.09.2015)

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