Herzlich Willkommen in der
Evangelischen Verheißungskirchengemeinde Neuenhagen-Dahlwitz

„Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht.“ (Psalm 56, 12)

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Aktuelles

Hoffnungsworte / Aktuelles

Es ist immer noch derselbe Gott

Die Güte des HERRN ist's, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.  Klagelieder 3,22-23  - Monatslosung für Oktober

Klingt wie Klagepsalmen oder wie Trostpsalmen. Da betet einer für mich, da schenkt mir einer Worte: Ich will nicht allein sein. So wie das Wort Elend aus unserem Wortschatz zu fallen droht, so fallen auch die Menschen in Not und Elend aus unserem Blickfeld. Wer bleibt als Gesprächspartner? Im Elend erleben Beziehungen ihre Bewährungsproben. Was hilft, wenn nichts mehr hilft? Mit Gott kann ich über alles reden. Auch wenn ich im Gespräch ungeübt bin, so er ist doch da. „Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben, ich habe das Gute vergessen.“  (V 17) Wenn da auch nur ein Zipfel Hoffnung ist, so will ich dran festhalten. Gott, wenn Du da bist, „gedenke doch“! Und wenn ich es recht bedenke: „Die Güte des Herrn ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende...“  Ich bin gewiss „Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir’s.“  (V22 & 30).

Ist Gott für mich, wer könnte wider mich sein – na, Elend gibt es genug! Aber er schenkt mir den
neuen Tag, Licht und Wärme. Er schenkt mir auch so viel Schönes, in Begegnungen, im Glauben — trotz Dunkelheiten, im Garten, in der Natur – Erntedank! – seine Güte umgibt mich. Ach Gott, ich will ja auf dich hoffen, ich weiß ja, dass du da bist, öffne mir doch die Augen für deine Güte!

Die Klagelieder Jeremias reichen in einen größeren Kontext. Die/der Einzelne tragen an ihrem persönlichen Leid; hier aber ist ein ganzes Volk in die Irre gegangen. Hier, im Jahr 587 vor Christus, geht es um die Folgen eines sinnlosen Krieges. Der Prophet beweint die Zerstörung des Tempels, die Zerstörung des Stadt Jerusalem, die Deporta­tion der Überlebenden in die babylonische Sklaverei, den Untergang seines ganzen Volkes. Noch heute werden die Klagelieder zur Erinnerung an die Zerstörung im jüdischen Gottesdienst verlesen. (Am Gedenktag der Zerstörung des wiederaufgebauten zweiten Tempels im Jahr 70 durch die Römer.)  „Warum murren denn die Leute im Leben? Ein jeder murre wider seine Sünde!“ (V 39) Gottvergessenheit als Anfang allen Unglücks, das ist die Antwort des Propheten auf die Warum-Fragen. Denn es ist immer noch derselbe Gott. Er überlässt mich den Folgen meiner Irrwege und ist dennoch für mich da. Meine Klagen haben einen Adressaten, im ganz Großen wie im ganz persönlichen. Mein Trost sind die Güte und Treue des Herrn!

Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt. 2. Petrusbrief 3,13 - Monatslosung für November

Wir warten auf Heilung. Wir warten auf das Verblassen der Schmerzen und der Erinnerung daran. Wir warten auf Erlösung. Wir warten, wir rechnen mit Gottes Langmut (welch wunderbares altes Wort)! Was erwartet uns?  Weltuntergangsängste sind mir nicht fremd. Weltenbrand ist gerade in alle Nachrichten, die Stichworte sind längst zu Reizworten geworden. „Menschengemacht“: Das sagt: Meine Kinder und Kindeskinder erleben die Folgen meines Tuns und Lassens. Aber auch die Folgen meines Glaubens und meiner Hoffnung. „Seid Täter des Wortes“  (Jakobusbrief 1,22) . Ich möchte auf Gottes Verheißungen und Liebestaten antworten. Wenn ich das Vaterunser bete: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ ,dann hilft es mir, auf seine Barmherzigkeit mit einem gläubigen Herzen zu antworten. Hoffnung auf den Tag des Herrn – wird es denn nicht ein Gerichtstag sein? „Der Tag des Herrn“  ̶  wird es noch im meinem Leben passieren oder erst mit der neuen Daseinsweise, also nach dem Hinübergehen? Gotteszeit und Menschenzeit begegnen sich im Leben Jesu und in meinem Leben. Jeder Tag ist mir von Gott geschenkte Zeit. Darum bin ich dankbar für das Wunder jedes Sonnenaufgangs. Ich bin dankbar für erfülltes Leben, für Geben und Empfangen, für gute Beziehungen in denen ich lebe.  So vieles empfange ich unverdient. Ich will wohl weiter meine Hausaufgaben machen, denn ich werde am Tun des Guten gemessen. Ideologien, die das Paradies auf Erden versprechen, haben sich als Lügen entlarvt. Menschenaufgabe ist es, die Heiligkeit des Lebens zu hüten. Übertragen ins Heute sagen wir auch: die Menschenwürde zu bewahren. Dazu gehört für mich auch der Glauben an Gottes erlösendes Eingreifen. Auf Gott will ich hoffen, dass er uns, dass er mir sein Reich schenkt. Sein Reich des Friedens, von dem ich hier wohl erahnen darf und an dem ich mich orientiere, aber sein Werk sein wird.

Glaube, Liebe und Hoffnung wünsche ich Ihnen in dieser Zeit,
Ihr Pfarrer Sven Täuber

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